Blog "Ceterum censeo...."

Ceterum censeo....

Im Übrigen bin ich der Meinung...... 

Zweifellos war Marcus Porcius Cato "Censorius" auch nach unserem heutigen Verständnis ein Konservativer und im politischen Alltag des republikanischen Roms vor mehr als 2100 Jahren (biografische Details bitte nachlesen!) für viele seiner Senatskollegen angeblich eine echte Nervensäge. Dem griechischen Schriftsteller und Philosophen Plutarch aus dem ersten Jahrhundert nach Chr. verdanken wir den (historisch allerdings nicht belegten) Hinweis, Cato habe über Jahre hindurch jede seiner Reden im Senat, ganz gleich, worum es in der Sache ging, stets mit den Worten beendet: "Ceterum censeo Carthaginem esse delendam" (Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.).  Es reicht nicht, eine dezidierte Meinung zu haben, man muss sie auch öffentlich vertreten! Dazu bieten sich heutzutage diverse Formate an. Eines davon ist ein eigener Blog wie dieser hier, den ich programmatisch "Ceterum censeo...." genannt habe.


Meine Kommentare zum Zeitgeschehen in Wissenschaft und Bildung, Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport:

August 2021:


Kommunikation?

„Kommunikation ist nicht alles, aber ohne Kommunikation ist alles nichts!“ Dieser dem Philosophen und Soziologen Cay von Brockdorff (1874-1946) zugeschriebene Satz gilt auch und gerade für den Bereich der Politik. Wir bezeichnen unsere demokratische Staatsform als Republik. Das Wort stammt vom lateinischen „res publica“, wörtlich übersetzt die „öffentliche Angelegenheit“. Öffentlichkeit herzustellen ist eine auch heute oft gehörte Forderung. Wenn etwas öffentlich ist, dann kann es Gegenstand freier Kommunikation sein, dann wird offen diskutiert. Jeder, der dazu eine Meinung hat oder sie sich im Verlauf des Austausches von Argumenten bildet, darf sie äußern. Leider tun dies nicht alle an solchen Prozessen Beteiligten. Es ist ein verbreiteter Vorwurf an Politik und Politiker in unserer von den Medien zweifellos sehr stark beeinflussten Zeit, dass auf den öffentlichen Märkten zwar vieles diskutiert, die wirklichen Entscheidungen aber immer noch in den Hinterzimmern der Macht vorbereitet und getroffen würden.

Wir leben in einer repräsentativen Demokratie. Dies bedeutet, dass nicht jede politische Entscheidung auf dem Wege der Volksbefragung und –abstimmung gefällt wird, sondern von durch die Bürger frei gewählten Repräsentanten, unseren politischen Mandatsträgern also. Diese werden bekanntlich für einen längeren Zeitraum gewählt, um unser politisches Wollen umzusetzen, an den Schalthebeln der Macht wie in der Opposition. Das kann aber nicht ein Blankoscheck für z.B. vier oder fünf Jahre sein. Sie müssen den Kontakt zu ihren Wählern, die sie doch vertreten, eigentlich permanent halten. Das mag auf Landes- oder Bundesebene schwierig sein, und es gibt reichlich Indizien dafür, dass die Vertreter dort häufig eben nicht wissen oder wahrhaben wollen, wo die Bürger der Schuh drückt. Im kommunalen Bereich jedoch, wo sich politische Entscheidungen sehr viel unmittelbarer auf die betroffenen Bürger auswirken, ist der besagte Kontakt leichter zu realisieren. Dort dürfen sich Kommunalpolitiker allerdings nicht nur als Ratgeber und Helfer für Parteifreunde verstehen, sondern den gelebten Kontakt mit permanenter Information und Unterstützung in den anstehenden Fragen zu allen Bürgern in ihrer Kommune suchen.

Kommunikation ist keine Einbahnstraße, sondern bindet hier im permanenten Austausch alle Interessierten auch stärker in die staatsbürgerlichen Pflichten wie Rechte ein. Informiert sein, mitreden und mitentscheiden können – die großen Vorteile der Demokratie - bewähren sich schon und gerade auf dieser Ebene. Meckern (oft ohne große Ahnung) ist billig, kommunizieren und informiert sein macht das Mitgestalten möglich! Reden wir einfach mehr miteinander!



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